
Wie ergonomische Möbel die Entwicklung von Kindern fördern
Kinder und Jugendliche verbringen täglich bis zu zehn Stunden im Sitzen – in der Schule, bei den Hausaufgaben oder in der Freizeit. Doch starre Möbel und Bewegungsmangel können langfristig die Gesundheit gefährden. Warum ergonomische Stühle und Tische so wichtig sind und wie sie die Entwicklung fördern, erfahren Sie in unserem Artikel.
Warum Bewegung so wichtig ist
Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, der oft als „Sitzunruhe“ wahrgenommen wird. Dieses Hin- und Herrutschen oder „Kippeln“ auf dem Stuhl ist jedoch kein Zeichen von Unruhe oder Hyperaktivität, sondern ein gesunder Reflex. Es hilft dem Körper, die Haltung zu wechseln und die Muskeln zu aktivieren. Diese Bewegungen fördern die Entwicklung und verhindern Fehlhaltungen. Statt Kinder zum starren Sitzen zu zwingen, sollten Möbel ihre natürlichen Bewegungen unterstützen.Bewegung ist nicht nur für die körperliche Gesundheit wichtig, sondern auch für die geistige und psychische Entwicklung.
Studien zeigen, dass Kinder, die sich regelmäßig bewegen, konzentrierter und aufmerksamer sind. Bewegung regt die Durchblutung an, versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und fördert so die kognitive Leistungsfähigkeit. Gerade in der Wachstumsphase ist es daher entscheidend, dass Kinder nicht nur ausreichend Bewegung haben, sondern auch ergonomische Möbel nutzen, die ihre Entwicklung unterstützen.
Probleme mit herkömmlichen Möbeln
Viele Stühle und Tische, vor allem in Schulen, sind nicht anpassbar. Stühle haben oft starre Sitzflächen, die zu einer schlechten Haltung führen, wie der sogenannten „C-Haltung“, bei der der Oberkörper zusammensackt. Gerade für Kinder und Jugendliche, deren Körper sich noch im Wachstum befindet, können solche Möbel langfristig gesundheitliche Schäden verursachen. Fehlhaltungen können zu Rückenschmerzen, Verspannungen und sogar zu dauerhaften Haltungsschäden führen.
Ein weiteres Problem ist, dass die Sitzdauer mit dem Alter zunimmt. Je älter die Kinder werden, desto mehr Zeit verbringen sie im Sitzen – sei es in der Schule, bei den Hausaufgaben oder vor dem Computer. Diese zunehmende Sitzzeit erfordert nicht nur mehr Bewegungspausen, sondern auch Möbel, die den Körper aktiv unterstützen und Haltungswechsel ermöglichen.
Was ergonomische Möbel leisten müssen
Damit Kinder gesund sitzen können, müssen Stühle und Tische bestimmte Anforderungen erfüllen:
- Höhenverstellbarkeit: Möbel sollten sich leicht an die Körpergröße anpassen lassen, da Kinder unterschiedlich groß sind und schnell wachsen. Eine stufenlose oder zumindest stufenweise Verstellbarkeit ist ideal.
- Dynamische Sitzflächen: Stühle sollten Bewegungen unterstützen und Haltungswechsel ermöglichen, anstatt starres Sitzen zu erzwingen. Eine flexible Sitzfläche, die sich den Bewegungen des Körpers anpasst, ist besonders wichtig.
- Neigbare Tischplatten: Eine Tischplatte, die sich um mindestens 16° neigen lässt, sorgt für eine bessere Haltung beim Schreiben oder Malen. Eine Vorrichtung gegen das Abrutschen von Gegenständen ist dabei hilfreich.
- Ausreichend Platz: Schreibtische sollten mindestens 90 x 60 cm groß sein, damit Kinder genug Arbeitsfläche haben. Für die Nutzung eines Computers wird ein höhenverstellbarer Monitor oder eine verstellbare Monitorhalterung empfohlen, um eine rückenfreundliche Haltung zu gewährleisten
Tipps für gesundes Sitzen
- Stuhl anpassen: Die Sitzhöhe sollte so eingestellt sein, dass die Knie im Sitzen leicht unterhalb der Hüfte liegen und die Füße flach auf dem Boden stehen. Zwischen der Sitzfläche und den Unterschenkeln sollte ein Abstand von zwei bis drei Fingern bleiben.
- Tischhöhe einstellen: Die Tischplatte sollte so hoch sein, dass die Ellenbogen im Sitzen einen 90°-Winkel bilden und die Schultern entspannt bleiben.
- Bewegung fördern: Regelmäßige Haltungswechsel und der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen sind wichtig – sowohl in der Schule als auch zu Hause.
- Barfuß oder mit flachen Schuhen sitzen: Ohne Straßenschuhe am Schreibtisch zu sitzen, verbessert die Körperwahrnehmung und fördert eine gesunde Haltung.
Bewegung und Ergonomie – eine Einheit
Ergonomische Möbel allein reichen jedoch nicht aus. Kinder und Jugendliche brauchen regelmäßige Bewegungspausen, um die negativen Auswirkungen des langen Sitzens auszugleichen. In der Schule könnten beispielsweise Stehpulte oder bewegungsfreundliche Sitzmöbel eingeführt werden, die den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen erleichtern. Auch zu Hause sollten Eltern darauf achten, dass Kinder nicht zu lange am Stück sitzen und sich zwischendurch bewegen.
Kinder und Jugendliche brauchen Möbel, die nicht nur an ihre Körpergröße angepasst sind, sondern auch ihre natürlichen Bewegungen unterstützen. Ergonomische Stühle und Tische fördern nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Konzentration und das Wohlbefinden. Bewegung ist ein zentraler Bestandteil des Lebens – und das sollte auch beim Sitzen berücksichtigt werden. Mit den richtigen Möbeln und ausreichend Bewegung können Kinder gesund und aktiv aufwachsen.
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