
Sport im Kindes- und Jugendalter: Was Eltern wissen sollten
Sport ist für Kinder und Jugendliche sehr gesund, aber nur, wenn er in einem angemessenen Maß betrieben wird. Zu intensives oder einseitiges Training kann Verletzungen und langfristige Schäden verursachen, die die körperliche Gesundheit eines Kindes beeinträchtigen können. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ein gutes Gleichgewicht zwischen sportlicher Aktivität und ausreichender Erholung schaffen.
Sportorthopäden beobachten, dass Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen oder sogar Knochenbrüche bei Kindern zunehmen. Besonders problematisch sind Überlastungsschäden an Gelenken und Knochen, die durch zu intensives oder einseitiges Training entstehen können. Häufig liegt die Ursache in mangelnder Verletzungsprävention. Maßnahmen wie passendes Schuhwerk, altersgerechte und abwechslungsreiche Trainingspläne sowie ausreichende Pausen und Regenerationszeiten könnten viele dieser Verletzungen vermeiden. Experten betonen, dass auch ein gezieltes Präventionstraining oder maßvollere Sporteinheiten dazu beitragen können, sowohl akute Verletzungen als auch deren Spätfolgen zu verhindern.
Ein besonders empfindlicher Bereich im kindlichen Körper sind die sogenannten Wachstumsfugen. Diese Bereiche, in denen die Knochen wachsen, schließen sich bei Mädchen meist im Alter von 14 bis 15 Jahren, bei Jungen etwa mit 16 Jahren. Verletzungen oder Überlastungen in diesem Bereich können zu langfristigen Schäden führen. Dazu gehören Fehlstellungen, wie beispielsweise O-Beine, die durch ein zu intensives Training im Jugendalter entstehen können. Solche Fehlstellungen können später Spätschäden wie Arthrose nach sich ziehen und ein Leben lang Beschwerden verursachen.
Bestimmte Sportarten sind besonders belastend für Knochen und Gelenke. Dazu gehören beispielsweise Basketball, Tennis, Kunstturnen oder Kontaktsportarten wie Judo. Hier treten Überlastungsschäden sogar häufiger auf als akute Verletzungen. Besonders gefährdet sind Kinder, die Leistungssport betreiben, doch auch im Breitensport sollten sportliche Aktivitäten stets in einem gesunden Maße ausgeführt werden. Experten empfehlen, dass Kinder pro Woche mindestens zwei Ruhetage einhalten sollten. Außerdem sollte die Trainingszeit nicht mehr als drei bis vier Stunden pro Tag betragen. Gleichzeitig ist es wichtig, das Training altersgerecht und abwechslungsreich zu gestalten und sowohl Aufwärm- als auch Ruhephasen konsequent einzubauen.
Eltern können viel tun, um Verletzungen und Schäden zu vermeiden. Verletzungsprävention sollte ein fester Bestandteil des Trainings sein. Hierzu gehören Aufwärmübungen, ausreichende Erholungszeiten und ein vielseitiges Training, das den gesamten Körper fördert. Wenn ein Kind Schmerzen oder Beschwerden hat, sollten Eltern nicht zögern, einen Sportorthopäden aufzusuchen. So können mögliche Schäden frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Abschließend lässt sich sagen, dass Sport eine wichtige Rolle für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern spielt. Er sollte jedoch immer mit Bedacht betrieben werden, um Verletzungen und langfristige Schäden zu vermeiden. Mit einem ausgewogenen Training, ausreichenden Pausen und gezielten Präventionsmaßnahmen bleibt Sport eine gesunde und freudige Aktivität, die Kinder ein Leben lang begleiten kann.
Quelle: Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU)
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