Eltern

Eltern müssen Ihren Kindern beibringen, wie wichtig Bewegung ist und es Ihnen auch vorleben! Hier finden Sie nützliche Informationen zu der Aktion Orthofit und wie Sie die Gesundheit Ihres Kindes fördern.

Haltungsschäden schon im Kindesalter vermeiden

Das Wachstum Ihrer Kinder liegt nicht nur Ihnen als Eltern, sondern auch uns als Berufsverband der Orthopäden und Unfallchirurgen e.V. (BVOU) am Herzen. Gerade im Kindesalter stehen die Chancen sehr gut, durch Aufklärung und Prävention Fehlentwicklungen und späteren körperlichen Schäden vorzubeugen. Mit der Aktion Orthofit und den Kampagnen „Zeigt her Eure Füße“ und „Haltung zeigen“ möchten wir einen Beitrag zum gesunden Wachstum von Kindern leisten. Während der bundesweiten Aktionswoche erfahren die Kinder auf spielerische Art, wie wichtig Bewegung für ihren Körper ist und was sie selbst für eine gesunde Entwicklung tun können. Für Sie als Eltern haben wir außerdem Informationen mit hilfreichen Tipps für die Entwicklungsphasen Ihres Kindes zusammengestellt. Die Orthopäden und Unfallchirurgen sehen sich dabei als Ihre Berater und die Begleiter Ihrer Kinder. Im Rahmen dieser Aktion werden keine Untersuchungen oder sonstige ärztliche Leistungen erbracht. Die Aktion Orthofit ist selbstverständlich kostenlos und wird aus den Mitteln unseres Berufsverbands finanziert.

4. - 6. Monat

Was? Eine orthopädische Säuglingsuntersuchung ist empfehlenswert.

Warum? Die Untersuchung der Bewegungsorgane inklusive Hüftsonographie (Ultraschalluntersuchung) kann Hüftgelenksfehlanlagen und Fehlentwicklungen erkennen.

Welche Erkrankungen drohen? Hüftdysplasie oder Hüftgelenksverrenkungen können Gelenkverschleiß verursachen.

Was kann man tun? In Abhängigkeit vom Grad der Dysplasie: Behandlung von breiten Wickeln, bis zu Schienen oder Bandagen. In Ausnahmefällen ist eine Operation notwendig.

1. Jahr

Was? Orthopädische Kontrolluntersuchung im ersten Lebensjahr.

Warum? Säuglinge sollten sich frei entfalten können, z.B. sollten Sie nicht nur auf einer Seite liegen. Sie wachsen sonst so schief, wie sie liegen.

Welche Erkrankungen drohen? „Schiefer Säugling“: Schädelasymmetrie, Schiefhals, Brustverformung, Beckenschräge, Hüftdysplasie, Fußverformung bis hin zu Entwicklungsverzögerungen.

Was kann man tun? Eine motorische Förderung kann Fehler korrigieren. Spezielle Krankengymnastik sollte man am besten im ersten Lebensjahr durchführen, denn ab dem zweiten Lebensjahr wächst das Kind langsamer.

6 - 7 Jahre

Was? Besuch einer orthopädischen Schuleintrittsuntersuchung.

Warum? Die individuellen Voraussetzungen für den Schulbesuch müssen beachtet werden. Manche Kinder können schon fünf Stunden sitzen, andere nur zwei Stunden.

Welche Erkrankungen drohen? Haltungsfehler können auftreten, wenn die Schultasche falsch getragen wird (z.B. einseitige Belastung). Skoliose (Fehlstellung der Wirbelsäule, vor allem im Kindes- und Jugendalter) wird oft zu spät entdeckt, da im Frühstadium noch keine Beschwerden aufgetreten sind.

Was kann man tun? Kinder sollten sich täglich so viel wie möglich bewegen. Von Anfang an muss auf richtige Schulmöbel geachtet werden. Beschwerden können mit Krankengymnastik behandelt werden. Ein Korsett kann Fehlstellungen begradigen. Nur bei besonders schweren Fällen ist eine Operation notwendig.

11 - 13 Jahre

Was? Durchführung einer orthopädischen Untersuchung bei Einsetzen der Pubertät.

Warum? Körperliche Veränderung während der Pubertät können frühzeitig erkannt werden.

Welche Erkrankungen drohen? Epiphysenlösung (Verrutschen oder Lösen der Wachstumsbereiche eines Knochens) tritt vor allem in der Wachstumsphase zwischen 9. und 15. Lebensjahr auf. Auch Skoliose kann in diesem Alter diagnostiziert werden.

Was kann man tun? Durch Fixation der Epiphyse oder Durchführung einer Umstellungsoperation kann der Erkrankung entgegengewirkt werden. Bei Skoliose helfen Krankengymnastik oder ein Korsett.

14 - 16 Jahre

Was? Eine orthopädische Berufseignungsuntersuchung ist empfehlenswert.

Warum? Zum Ende der Wachstumsphase sollte die Gesundheit und richtige Haltung des Kindes überprüft werden.

Welche Erkrankungen drohen? Bei bisher unerkanntem Fehlwachstum der Gelenke droht vorzeitiger Gelenkverschleiß.

Was kann man tun? Eine individuelle Beratung bei einem Orthopäden / Unfallchirurgen ihrer Wahl ist empfehlenswert. Dieser kann je nach Bedarf Krankengymnastik verordnen.

Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Broschüren zum Download.

Kleine Tipps, die große Schritte ermöglichen

Das richtige Schuhwerk spielt eine Rolle für eine gesunde Fußentwicklung.

Kinderfüße wachsen ab dem sechsten Lebensjahr im Schnitt zwei bis drei Zentimeter pro Jahr, manchmal aber auch viel mehr. Erst mit dem 16. Lebensjahr hat ein Fuß seine volle Größe erreicht. Gestaltwandel und beschleunigtes Längenwachstum können dazu führen, dass Funktion und Form der Füße auffällig werden. Das Nervensystem und somit das Empfinden ist bei Kindern noch nicht so weit entwickelt wie bei Erwachsenen, daher merken sie es oft nicht, wenn der Schuh drückt. Die Folge: Die Füße passen sich auch an zu kleine und drückende Schuhe an, da sie noch verhältnismäßig weich und formbar sind. Andererseits geben zu große Schuhe oftmals nicht den nötigen Halt für die Füße. Die Folge können Fußdeformationen sein. Regelmäßige Fußmessungen vor Schuhkäufen sind daher ein Muss. Die Fersenkappe soll ein Abknicken der Ferse nach innen verhindern. Die Sohle soll das natürliche Abrollen unterstützen und nicht stören.

Tipp Schuhe

Tipps für eine gesunde Entwicklung meines Kindes

Tipps zur Fußentwicklung

Kinder wachsen mit großen Schritten heran. Gerade für sie ist eine aktive Lebensweise sehr wichtig. Kinder brauchen auch nachmittags viel Bewegung.

orthopädische Schuleintrittsuntersuchung

Eine orthopädische Schuleintrittsuntersuchung und regelmäßige weitere Besuche beim Orthopäden sind wichtig, um Fußfehlstellungen früh zu erkennen.

Barfuß krabbeln und laufen

Barfuß krabbeln und laufen: Der Fuß macht sensorische Erfahrungen, wird kräftig und beweglich. Übungen wie Zehenspitzenlaufen, Zehengreifspiele, Malen mit den Füßen sind tolle Hilfen.

Richtige Sitzmöbel sind wichtig

Nicht nur in der Schule – auch zu Hause. Die Kinder sollten darauf achten, öfter die Sitzposition zu wechseln und immer aufstehen und sich bewegen wenn es möglich ist.

Kontrolle Gewicht des Schulranzens

Kontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht des Schulranzens. Oft ist er viel zu schwer. Dadurch können bei Ihrem Kind Fehlhaltungen entstehen.

regelmäßige Fußhygiene

Achten Sie auf regelmäßige Fußhygiene bei Ihrem Kind: Eincremen ist genauso wichtig wie waschen. Massagen tun immer gut.