Welche Fußfehlstellungen gibt es?
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Welche Fußfehlstellungen gibt es?

Unsere Füße bestehen aus 28 Knochen, vielen Bändern und Sehnen. Muskulatur und Koordination des Gangbildes sind im Kindesalter noch nicht vollständig entwickelt und müssen regelmäßig trainiert werden. Denn bei jedem Schritt muss der Fuß ein Mehrfaches des Körpergewichtes abfedern, um Wirbelsäule und Gelenke zu entlasten. Hierbei gilt: Je aktiver Kinderfüße benutzt werden, desto stabiler werden sie. Um diese Stabilität zu gewährleisten, ist rechtzeitige Prävention besonders wichtig: Gerade im jungen Kindesalter ist die Entwicklung der Füße bestmöglich beeinflussbar. Ein frühzeitiger Besuch beim Orthopäden kann daher angeborene Fehler erkennen und Schäden und Erkrankungen vorbeugen. Oft helfen in frühen Jahren schon orthopädische Schuheinlagen oder Fußgymnastik. Je nach Schweregrad der Fußfehlstellung können jedoch auch korrigierende Gipsverbände, Schienen, Maßschuhe oder Krankengymnastik notwendig sein. Erst wenn all diese Maßnahmen nicht helfen, sollte über eine Operation nachgedacht werden. Im Folgenden sind die häufigsten Fußfehlstellungen erläutert:

Knick-Senk-Füße: Die Fußsohle ist deutlich abgeflacht. Dazu besteht häufig eine X-Stellung der Beine. Es handelt sich hierbei um die häufigste Fußfehlstellung bei Kindern.

Sichelfüße: Sichelfüße kommen bei Säuglingen relativ häufig vor. Die Zehen und der Vorfuß sind nach innen gedreht. Eine Ursache kann hier die Bauchlage von Säuglingen sein.

Hackenfüße:  Die Füße knicken nach oben ab, der Fußrücken ist in Richtung Schienbein gezogen. Ursache ist meist vorgeburtlicher Platzmangel.

Knickfüße: Beine und Fersen liegen nicht auf einer gerade Linie und stehen in unnatürlichem Winkel zueinander. Die Fersen stehen dabei schräg und kippen den Fuß nach innen. Folge: Die Gelenke werden instabil.

Senkfüße: Das Längsgewölbe der Füße ist abgesenkt. Seine Extremform ist der Plattfuß. Die Ursachen für Senkfüße sind unterschiedlich: Von zu früh getragenen, zu einengenden Schuhen über das Tragen schlecht oder locker sitzender Schuhe mit mangelhaftem Halt.

Plattfüße: Die Fußsohle liegt durch Abflachung des Fußlängsgewölbes flach auf dem Boden. Plattfüße sind angeboren, aber eher selten.

Klumpfüße: Das Kind geht auf dem Fußrand oder sogar auf dem Fußrücken. Bei einer Therapie direkt nach der Geburt ist eine vollständige Heilung durchaus möglich. Mit speziellen Gipsverbänden kann der Orthopäde Klumpfüße nach und nach korrigieren. Klumpfüße sind nach der Hüftdysplasie die zweithäufigste orthopädische Fehlbildung bei Neugeborenen überhaupt.

Hohlfüße: Hohlfüße sind gekennzeichnet durch Verkrampfungen und der Erhöhung des Fußlängsgewölbe. Oft treten Krallenzehen als Begleiterscheinungen auf.

Krallenzehen: Hammer- als auch bei Krallenzehen handelt es sich um eine Fehlstellung, von der meist die zweite bis vierte Zehe betroffen ist. Überstreckung des Grundgelenks bei gebeugtem Mittel- und Zehenendgelenk.

Hammerzehen: Isolierte, maximale Beugung der Zehenendgelenke. Die Form von Hammerzehen ergibt sich durch die permanente krallenartige Beugung einer Zehe. Man unterscheidet flexible und fixierte Hammerzehen.