Ein Aktionstag für kleine Fußprofis
Dr. Tobias Riedel beim Aktionstag in der Ballettschule © BVOU

Ein Aktionstag für kleine Fußprofis

Das Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZAR) München rund um den Chefarzt und Ärztlichen Direktor, Dr. Tobias Riedel, unterstützt die Aktion „Zeigt her eure Füße“ seit vielen Jahren. Am 14. November war der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Ballettschule „Kim’s Kindertanz“ im Münchner Westend vor Ort und konnte den Tanzschülerinnen in einer interaktiven Sportstunde und mit spielerischen Übungen zeigen, wie wichtig ihre Füße für den ganzen Körper sind. Warum Dr. Riedel gerade eine Ballettschule für seine Aktion wählt, erläutert er im Gespräch.

Herr Dr. Riedel, Sie führen die Aktion Orthofit seit mehreren Jahren an einer Ballettschule in München durch. Warum gerade dort?
Dr. Tobias Riedel: Die Ballettlehrerin ist eine ehemalige Patientin von mir und wir kamen damals ins Gespräch über die Aktion „Zeigt her Eure Füße“ und so beschlossen wir, dies durchzuführen.

Was ist die Besonderheit an dem Aktionstag an der Tanzschule? Wie gestalten Sie Ihren Besuch? Was machen Sie anders gegenüber Grundschulklassen?
Riedel: Das Besondere an dem Aktionstag in der Tanzschule ist, dass sich die Kinder schon relativ gut mit ihren Füßen auskennen. Den Besuch gestalte ich so, dass ich zuerst mich vorstelle und dann über das Berufsbild des Orthopäden auf den Fuß komme. Dann zeige ich am Skelett, wie ein Fuß aussieht. Alle Kinder dürfen Fragen stellen und sich das Skelett ansehen und auch anfassen. Anschließend baue ich einen Parcours auf mit verschiedenen Materialien: Kies, Sand, Linsen, Erbsen, Kirschkerne… Alles kommt in Kisten zum Hineinsteigen. Auch Felle, Schleifpapier, verschiedene Bälle mit Noppen oder glatter Oberfläche eignen sich gut. Oder auch weiche Kissen, Wackelbrette und vieles mehr. Bis jedes Kind den Parcours absolviert hat, dauert es eine Weile. Danach erzählen alle Kinder, was sie gespürt und gefühlt haben und was ihnen am besten gefallen hat. Auf ein weißes Blatt malen die Kinder dann ihren Fuß auf und versuchen anschließend den eigenen Namen mit dem Fuß auf das Blatt zu schreiben. Zum Abschluss bekommen alle eine Urkunde und dürfen einmal in meinen großen Schuh steigen. Das ist wirklich eine Herausforderung und sorgt für Heiterkeit. In den Grundschulklassen gestalte ich den Ablauf genauso.

Welche Übungen sind denn gut geeignet für junge Ballettfüße? Was muss man beachten?
Riedel: Für Kinder-Ballettfüße sind die gleichen Übungen geeignet wie für alle Kinder: Springen, auf den Vorderfuß stellen, barfuß laufen, auf verschiedenen Untergründen gehen: Auf Gras, Sand oder Kies zum Beispiel oder durchs Wasser waten. Beachten muss man, dass der Fuß nicht überlastet wird. Auf die Spitze gehen, en pointe, sollten Ballettkinder noch nicht in jungen Jahren.

Nehmen Ballettkinder ihre Füße überhaupt anders wahr als andere Kinder? Wenn ja, wie?
Riedel: Ballettkinder nehmen ihre Füße anders wahr. Sie kennen sich mit ihren Füßen schon viel besser aus. Das ist mir schon daran aufgefallen, dass Ballettkinder ihre Schuhgröße kennen und die Schüler in der Grundschule oft noch nicht. Auch ist die Muskulatur bei den Ballettkindern schon etwas kräftiger. Ferner habe die Kinder im Ballett eine deutlich bessere Koordination und Propriozeption, so dass Gleichgewichtsübungen auf einem Bein kein Problem darstellen, ganz im Gegensatz zu den Kindern in der Grundschule.

Herr Dr. Riedel, vielen Dank für das Gespräch und Ihre Unterstützung der Aktion Orthofit.

Das Interview führte Janosch Kuno, Presse BVOU.

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© Riedel